Fußball in Baunatal-Großenritte - ein historischer Rückblick

Die Anfänge

Nachdem sich der Fußballsport, von einem ihm ablehnend gegenüber eingestellten Professor despektierlich als Fußlümmelei bezeichnet, in Europa durchsetzte und nebenbei disziplinierte Verhaltensweisen der Spieler einüben half, indem der Fußballer Selbstbeherrschung zeigt (befolgen der Schiedsrichteranweisungen, unterdrücken der „Lust“, den Gegner durch Tritte außer Gefecht zu setzen etc.), fand er auch in ländlichen Gebieten wie z. B. in Großenritte langsam Verbreitung.

Zunächst trafen sich, so die Chronisten bzw. deren Enkel, unentwegte Großenritter auf Wiesen und anderen Plätzen, um einfach zu bolzen; wie dies geschah, ist nicht genau überliefert. Aber heute weiß man noch, dass hierzu englische Kriegsgefangene, die im Steinbruch, der heutigen Bauschutt- und Gartenabfalldeponie, eingesetzt waren und in ihrer Freizeit dieser sportlichen Betätigung frönten, das Vorbild dazu lieferten.

Verwöhnt waren unsere Spieler in dieser Zeit nicht. Fußballplätze im heutigen Sinn gab es nicht, Wiesen, u. a. die „Dichtwessen“, ergaben für kurze Zeit das „Stadion“. Tore bildete man, indem Bohnenstangen den Pfosten hergaben, und eine Schnur stellte aus heutiger Sicht einen Lattenersatz dar. Diese wurden, man kennt es noch aus der jüngeren Vergangenheit von den Straßenspielen, zu jedem Spiel neu aufgebaut und nach Spielschluss wieder entfernt. Ob sie jemals ihrem eigentlichen Zweck noch dienen konnten, ist ungewiss. Jedoch geistert noch heute die Mär in Großenritte herum, dass einige Familien aus lauter Verzweiflung in jener Zeit vom Anbau von Stangenbohnen zum Setzen von Buschbohnen übergegangen sein sollen, der heute in Großenritte vorherrschenden Bohnensorte.

Das runde Leder, so vorliegende Chroniken, war noch nicht so rund, bestand aber schon aus Leder und einer Schweinsblase, erforderte jedoch auf Grund seines hohen Gewichts nicht so sehr technischen Einsatz als vielmehr einige Kraft, um den Ball durch die Luft zum Tor oder Mitspieler befördern zu können. Dieser Sachverhalt tat dem Spaß der Beteiligten jedoch keinen Abbruch, war man doch mit Begeisterung bei der Sache, und zwar, für heutige Verhältnisse fast unvorstellbar, ohne Bezahlung bzw. finanzielle Unterstützung. Vielmehr mussten die Spieler für ihre Schuhe, die sog. Pinnschuhe, in der Nachkriegszeit 80.000 Mark hinlegen, für damalige Verhältnisse eine enorme Summe.

1919, so die Berichte Kundiger, fand das erste offizielle Fußballspiel in Großenritte statt. Dass man dem Gegner, der heute nicht mehr bekannt ist, mit 0:9 unterlag, schränkte die Begeisterung nicht ein. Im Gegenteil, die Spieler und sonstige Beteiligte entwickelten eine derartige Begeisterung für ihr Spiel, so dass sie in diesem Jahr als Arbeiter-Turn- und Sportverein Großenritte die erste Fußballmannschaft für den offiziellen Spielbetrieb meldeten. Später folgten die Deutsche Turngemeinde 07 sowie der Sportverein Eintracht mit weiteren eigenen Mannschaften. Erst- und letztgenannter Verein spielten in den 20er Jahren unter der Regie der Arbeiter- Turn- und Sportbewegung 07 unter den Fittichen des westdeutschen Spielverbandes.

Diese Organisierung der Vereine in unterschiedlichen Verbänden verdeutlicht die polititsche Spaltung der Fußballbewegung sowie die des allgemeinen Sports. Man lehnte sich entweder an die Arbeiterbewegung oder an sogenannte bürgerliche Kräfte, die sich beide scharf bekämpften, an. Ob diese Spaltung damals Auswirkung auf den Umgang der Großenritter miteinander hatte, ist nicht mehr bekannt.

Viele Persönlichkeiten, deren Namen noch heute das Großenritter Bild prägen, trugen zur Entwicklung des Fußballsports in Großenritte bei. Chroniken, die anlässlich verschiedener Jubiläen erschienen, nennen folgende Namen:

Arbeiter- Turn- und Sportverein: Wilhelm Stückrath, Hermann Hartmann, Hans Hofmann, Justus Rohloff und Karl Schmidt.

Deutsche Turngemeinde 07: Franz Baun, Heinrich Minkler, Hermann Krug und Hans Fröhlich.

Sportverein Eintracht: Jacob Wicke, Hermann Frankfurth, Karl Ullrich, Daniel Hellmuth, Wilhelm und Heinricht Siebert.

Zur Verdeutlichung der Stimmung, die in dieser Zeit den Fußballsport begleitete und auch dessen Stellenwert wiedergeben kann, den er in Großenritte während der 20er und 30er Jahre einnahm, geben wir folgendes Zitat der Vereinschronik zum 50jährigen Jubiläum der Eintracht-Fußballabteilung wieder.

„Auch in Großenritte gab es nicht gleich Erfolge. Alle drei Vereine mussten sozusagen das Laufen lernen. Aber: Sie kamen aus den Kinderschuhen heraus. Dass es schon damals Einsprüche und Proteste gegen Spielwertungen und Platzaufbau gab, mag folgende Episode zeigen:

Die Lokalderbys zwischen dem Arbeiter-Turn- und Sportverein sowie dem Sportverein Eintracht zählten zu den Höhepunkten der Saison. Der Ort war wie ausgestorben, wenn beide Mannschaften gegeneinander antraten. Bei einem solchen Derby geschah es, dass der gastgebende Verein den Platz nicht ordnungsgemäß herrichtete:

Maulwurfshaufen über Maulwurfshaufen. Der Gegner beschloss, Protest wegen „mangelhaften Platzaufbaus“ einzulegen. Als die „Protestler“ jedoch am nächsten Tag mit der Kommission zur Tatortbesichtigung kamen, staunten sie nicht schlecht; der Platz war vorbildlich hergerichtet! In der Nacht hatten die findigen Gastgeber eine Sonderschicht eingelegt.

Da lediglich spärliche Hinweise auf das Leben der Fußballgemeinde in dieser Zeit vorliegen, kann über das Vereinsleben dieser Zeit nur spekuliert werden. Die Errichtung eines zweiten Sportplatzes auf „Grebenjosts Wiese“ scheint jedoch von einem ungebrochenen Anstieg der Popularität unserer Sportart zu zeugen. Zusätzlich spricht die Kenntnis von drei Vereinslokalen (Zur Langenbergkampfbahn für den Arbeiter-Turn- und Sportverein, die Prinzenquelle für den Sportverein Eintracht sowie die Bahnhofsgaststätte für die Deutsche Turngemeinde 07) für ein reges Vereinsleben, was wohl die Kehlen der Sportler nicht eintrocknen ließ. Man erinnert sich noch daran, dass sich der Großenritter Fußball in der näheren Umgebung zu einer festen Größe entwickelte und die Gegner mit Respekt nach Großenritte kamen.

1930er

1933 nahm die Machtergreifung des Nationalsozialismus entscheidenden Einfluss auf die weitere Entwicklung des allgemeinen sowie des fußballerischen Lebens. Neben der Einschränkung der persönlichen Freiheitsrechte des einzelnen erfolgte die „Gleichschaltung“ der Sportverbände. Die Arbeiter-Turn- und Sportbewegung wurde verboten, anderen Vereinen die Gleichschaltung bzw. ein „Zusammenschluss“ nahegelegt. So mussten sämtliche Großenritter Vereine in die Deutsche Turngemeinde aufgehen und ihr Vereinsprofil aufgeben. Ist diese Entwicklung auch aus der geschichtlichen Distanz negativ zu bewerten, so bildet dieses Kapitel deutscher Geschichte den Keim Großenritter Erfolge, denn die Zwangskonzentration fußballerischer Kräfte führte zum sportlichen Aufstieg. Man wurde der A-Klasse zugeteilt und schaffte sofort den Aufstieg.

Der Beginn des zweiten Weltkrieges 1939 ließ die Bedeutung des Fußballspiels auch in Großenritte zurückgehen, so dass im wesentlichen lediglich der unorganisierte Straßenfußball für die Freizeitbetätigung von Kindern und Jugendlichen blieb.

Wie überall kämpfte man um das Überleben, sorgte sich um Nahrung und Arbeit, trauerte um die Menschen, die aus dem Krieg nicht wiederkehrten. Doch auch im Bereich des Sports bemühten sich die Bürger darum, einen Neuanfang zu schaffen. Der TSV Eintracht Großenritte, Hauptverein der Fußballabteilung, gründete sich am 1. 7. 1945 und übernahm die Nachfolge der drei gleichgeschalteten Großenritter Sportvereine sowie des Radsportvereins Solidarität.

1940er

1946 entstand auch die Fußballabteilung der Eintracht neu, doch einen Sportplatz gab es nicht mehr, Sportausrüstungen, also Fußballschuhe, Trikots, Bälle etc., stellten einen ungeheuren Luxus dar, so dass die Durchführung unserer Sportart unter Extrembedingungen erfolgen musste. Eine Situation, die man heute denjenigen, welchen alles selbstverständlich scheint, einmal vor Augen halten sollte. Aber man war erfinderisch, und großer Idealismus ließ diejenigen, die Fußball spielen wollten, vor keiner „Untat“ zurückschrecken. Zu Auswärtsspielen fuhr man wie heute gemeinsam, aber mit dem Fahrrad. Ging es weiter weg und hatte man Glück, stellte ein befreundeter Unternehmer seinen mit Holzgenerator betriebenen LKW zur Verfügung. Auf diesen wurden schnell ein paar Bänke gestellt, fertig war der Mannschaftsbus. Der Umstand, dass durch schnelle Kurvenfahrten manchmal alles durcheinanderflog und der eine oder andere blaue Fleck entstand, tat dem Spaß aber keinen Abbruch. Man konnte von Glück reden, denn Kontrollen wurden nicht so scharf durchführt und den TÜV gab es auch noch nicht, dessen Mitarbeiter wohl Magengeschwüre bekommen hätten.

Da zunächst kein Sportplatz verfügbar war, behalfen sich die Fußballer anfangs mit verschiedenen Ersatzplätzen, u. a. spielte man auf dem Gelände der jetzigen Langenbergschule. Doch dieser Zustand war nicht zufriedenstellend, da der jeweilige Sportplatz gelegentlich einfach umgeackert wurde und dann landwirtschaftlichen Zwecken diente. Deshalb rangen die umtriebigen Eintrachtler der Gemeinde ein Gelände ab, um auf diesem einen Fußballplatz zu bauen. Das Areal der jetzigen Langenbergkampfbahn.

Zeitzeugen berichten, der Chronist damals kaum geboren, von zahllos geflossenen Bieren, die notwendig waren, um die Seelen der Verantwortlichen für diesen Plan, ein Fußballstadion in Großenritte zu bauen, zu gewinnen.

Am 16. 9. 1946 jedoch gab die Gemeindevertretung „grünes Licht“. Da der Ort nicht in der Lage war, Geldmittel zur Durchführung der Bauarbeiten bereitzustellen, beschloß die Fußballabteilung, noch heute vorbildlich, zur Selbsthilfe zu greifen und die Sportanlage in Eigenregie zu erstellen. Es ist wohl kaum anzunehmen, daß Technikerfeindlichkeit die Vereinsmitglieder dazu bewegte, auf den Einsatz von Baggern zur Erledigung der Erdarbeiten zu verzichten. Doch sämtliche Erdbewegungen zur Herstellung der für das Spiel erforderlichen ebenen Spielfläche erfolgten mit Hand und Schaufel sowie Schubkarre; heute kaum mehr zu glauben. Die Mitglieder der Eintracht, nicht nur die Fußballer, leisteten im Durchschnitt 500 freiwillige Arbeitsstunden, um ihren Sportplatz fertigzustellen; eine „Wahnsinnsleistung“, bedenkt man doch, daß jeder in der Nachkriegszeit genug mit sich selbst zu tun hatte.

Insgesamt bewegten die Eintrachtsportler 25.000 Kubikmeter Erde und leisteten ca. 100.000 Stunden Eigenhilfearbeit, so daß am 5. 6. 1949 die Langenbergkampfbahn ihrer Bestimmung übergeben werden konnte.

Die erste Abteilungsmannschaft der Nachkriegszeit bestand 1946 aus den Sportkameraden H. Dörrbecker, Hermann Mihr, Heinrich Bläsing I und II sowie den Beratern Heinrich Siebert und Karl Bachmann. Sehr schnell konnte man auch auf eine spielstarke Seniorenmannschaft zurückgreifen. Das Erreichen des Entscheidungsspiels um den Aufstieg in die höchste Spielklasse 1946 gilt trotz der 1:2-Niederlage gegen den CSC 03 Kassel auf der heutigen Buchenau-Kampfbahn im Park Schönfeld in Kassel noch heute als großer Erfolg. Somit spielte Großenritte in der zweithöchsten Spielklasse auf Landesebene, der Bezirksklasse.

1949 errang die Seniorenmannschaft den Gruppensieg in der Bezirksklasse, mußte aber Korbach in den Entscheidungsspielen den Bezirksmeistertitel überlassen.

1950er

Am 23. 12. 1951 bewiesen die Großenritter, daß sie nicht nur Fußball spielen konnten, denn sie „erlegten“ ein Wildschwein, das sich als nicht zahlender Zuschauer, das soll es heute übrigens auch noch geben, dem Spiel Eintracht - Spielverein Kassel näherte. Doch nicht nur dies, unnachgiebig und zäh handelte man den Verantwortlichen das Recht, das Wildbret selbst zubereiten und verzehren zu dürfen, ab und startete in der Prinzenquelle nach den Weihnachtsfeiertagen einen unvergeßlichen Festschmaus.

1954, 1956 Bezirksmeister

Doch auch fußballerisch zeigten die Großenritter ihr Können, denn in der Folgezeit erspielte die Eintracht wiederholt den Titel des Bezirksmeisters (1954, 1956), scheiterte in den Aufstiegsspielen um den Einzug in Hessens oberste Spielklasse jedoch wiederholt an südhessischen Vereinen. Auch die Jugend bewies ihre Spielstärke und gewann wiederholt Kreispokale sowie Bezirksmeisterschaften und brachte in diesen Jahren häufig Spieler für die erste Mannschaft hervor.

M. Siebert, G. Stabenow, H. Weber, H. Mihr, Chr. Bachmann, K. Hempel, J. Hartmann, H. Siebert, H. Ludwig, A. Hellmuth, D. Weber, A. Schaub, W. Löber, H. Sonnenschein, P. Bürger, H. Pfeiffer und andere prägten die erste Seniorenmannschaft in den 50er Jahren.

Diese Zeit, den heutigen Kindern als Zeit des Wirtschaftswunders nahegebracht, bescherte so manchem Fußballer arge Konflikte. Als Beispiel soll folgende Schilderung dienen:

Viele Großenritter waren damals mit dem Bau ihres Eigenheims beschäftigt, und weil das Geld knapp war, erstellten sie ihre Bauten in Eigen- bzw. in der berühmten Form der Nachbarschaftshilfe. Es mußten also alle mit ran - auch die Fußballer, natürlich zu deren Leidwesen. So manches Training mußte ausfallen, und so manches Spiel war gefährdet, brauchte man am Bau doch jede Hand. Doch auch die Spieler waren clever, und man erwies sich als echter heller Großenritter, wie es ein bekanntes Mitglied der Fußballabteilung zum besten gab: „Und wieder einmal wollte Vater, daß ich Mischung machte, und zwar den ganzen Tag. Aber die Zeit drängte, es war nur noch eine halbe Stunde Zeit bis zum Spiel. Also stellte ich die Maschine an, füllte sie und schaute, wo er blieb. Er war nicht zu sehen. Ich also schnell die Sporttasche gepackt und wie nichts zum Sportplatz. Aber ehrlich, die ganze Zeit hatte ich ein schlechtes Gewissen.“

Ob dieser Spieler gerade an diesem Tag besonders schnell hinter Ball und Gegner her war, weil er seinen Vater stets im Nacken wähnte, wird nur er selbst wissen.

Gegen Ende dieses Jahrzehnts, so berichten die Zeitzeugen, kam der große Umbruch: Bis auf E. Sirringhaus und A. Landau zogen sich die Spieler aus der Seniorenmannschaft zurück, und auch die bewährten Mitarbeiter der Vereinsführung M. Siebert, J. Hofmann, L. Wurzler, H. Mihr I, H. Bläsing und H. Becker schieden aus ihren Ämtern. H. Hartmann unterstützte als Kassierer und Ehrenmitglied die neugewählten Abteilungsleiter H. Wagener und J. Hartmann, die eine neue Ära des Großenritter Fußballsports einleiteten.

1960er

1964 A-Klassenmeister

Der Aderlaß, den die erste Mannschaft hinnehmen musste, wirkte sich dramatisch aus, denn in der Saison 1960/61 stieg die Elf in die A-Klasse ab. Die Abteilungsleitung bemühte sich um den Neuaufbau, und zu den Leistungsträgern Landau, Sirringhaus, Gerhold und K. Weber gesellten sich die Spieler der Eintracht-Jugend, die, betreut und geführt von K. Eskuche als Jugendleiter sowie von J. Hartmann als Trainer, Bezirksmeister der B-Jugend und Vize-Bezirksmeister der A-Jugend wurde. Und nach vier Jahren stellte sich der Erfolg ein: Die Mannschaft wurde A-Klassenmeister und stieg wieder in die Bezirksklasse auf. Da der Verband in diesem Jahr die Gruppenliga einführte, blieb die Eintracht trotz dieses Aufstiegs drittklassig.

1967 Bezirksmeister

Dieser Zustand änderte sich jedoch, nachdem man in der Saison 1965/66 nur sehr knapp Melsungen 08 den Vortritt lassen musste, durch die Bezirksmeisterschaft 1967. Diese bescherte den Großenrittern den Einzug in die Gruppenliga. Die Bedeutung dieses Schrittes sowie die Begeisterung der Fussballfans zeigt die Beschreibung der Situation anläßlich des entscheidenden Spiels gegen den Verfolger Bad Wildungen. „Großenritte lag an diesem Tag wie ausgestorben. Die Straßen nach der Badestadt waren Richtungspfeile für Großenritter Schlachtenbummler, die dann enttäuscht ihre Fähnchen einrollten, als unsere Mannschaft nach 20 Minuten mit 0:3 in Rückstand lag. Die Eintracht-Elf kämpfte aber mit großem Einsatz - vorbildlich Stückrath - und rettete ein 3:3, wurde Meister und Aufsteiger in die Gruppenliga. Mehr noch: In zwei Spielen gegen den Aufstiegs-Kollegen aus der anderen Gruppe, FSC Lohfelden, blieb unsere Mannschaft siegreich und konnte damit den dritten Bezirksmeistertitel nach Großenritte holen. Strahlend nahm Spielführer Sirringhaus die Glückwünsche entgegen, die für ihn, für Landau und Gerhold die Krönung einer erfolgreichen Fussballkarriere waren.“

Alle Spieler waren Großenritter Eigengewächse - auch für die damalige Zeit schon eine Ausnahmeerscheinung unter Bezirks- und Gruppenligavereinen.

Dieser erfolgreichen Mannschaft gehörten an: H. Seipel, R. Schiffner, H.-K. Talmon, K. Weber, M. Stückrath, J. Dietrich, H. Baumann, A. Landau, W. Kolbe, M. Schlutz, H. Gerhold, D. Krug, W. Guth, E. Sirringhaus. Betreut wurde die Mannschaft erstmals wieder in der Nachfolge von J. Hartmann von einem auswärtigen Trainer, „Ibbe“ Fritz. In den Folgejahren erreichte die Elf Mittelfeldplätze in der Gruppenliga.

Jene sportlichen Erfolge rundete 1969 das Fest „50 Jahre Fußball in Großenritte“ ab.

Als Höhepunkt dieser Veranstaltungsreihe erlebten 3.000 Zuschauer begeistert das Spiel gegen den damaligen Bundesliga-Vorjahresmeister Eintracht Braunschweig.

1970er

1970, 1972 Landesligameister

Angetrieben von den Erfolgen des Lokalrivalen KSV Baunatal, der den Aufstieg in die Hessenliga schaffte, stieg unsere Mannschaft 1971 unter dem Trainer W. Zeyer ebenfalls in diese Spielklasse auf. A. Klammt, K. Ley, E. Windisch, H. Iller, N. Strippel, H. Seipel, H. Rippel, J. Dietrich, H.-K. Talmon, W. Knierim, H. Köhler, D. Krug, R. Eskuche und W. Guth sind uns als Mannschaftsmitglieder noch in guter Erinnerung.

Doch die Eintracht musste erfahren, dass es nicht einfach ist in der höchsten hessischen Amateurklasse mitzuhalten und so stieg man gleich wieder in die Gruppenliga ab, um 1973 erneut den Wiederaufstieg zu schafffen, dem 1974 der Wiederabstieg folgte. Doch blieben diese Jahre in der Erinnerung von Spielern und Vereinsmitgliedern haften.

Denn wann spielte man sonst wie in Aschaffenburg vor einer Kulisse von 5.000 Zuschauern, und wann jemals wieder ärgerte Torwart D. Krug (der als Feldspieler in der Reservemannschaft eingesetzt war) seinen Kollegen mit einem derart fullminanten Lattenkracher, dass dieser vor lauter Angst, das Tor könne zusammenbrechen, "fluchtartig unter dem Gejohle" der Zuschauer das Weite sucht.

Nun „mischten“ unsere Fußballer in der Gruppenliga mit und spielten dort stets eine gute Rolle, ohne allerdings zu den Sternen greifen zu können.

1975 machte sich die Beendigung der Laufbahn von Leistungsträgern dieser Mannschaft bemerkbar, und man stieg mit 19:41 Punkten sang- und klanglos in die Bezirksklasse ab.

1979 stand erneut eine Feier ins Haus, das 60jährige Jubiläum und der Wiederaufstieg in die Landesliga.

Tatkräftige Mitarbeit der Vereinsmitglieder, gute Laune und ein ausgewogenes Programm ließen die Wogen überschappen und eine zurückbleibende Erinnerung entstehen.

Die herausragende Anekdote aus dieser Zeit hat einen eintrachtspieler zur Hauptperson, der beim "Bund" anzutreten hatte und sich aus diesem Grunde von seiner damals üblichen langen Haarpracht trennen musste. Was tun, das war die Frage, denn die Uhr zeigte nach den intensiven Gesprächen mit Fußballkameraden schon fast 18.00 Uhr, und die Geschäfte waren kurz vorm Schließen. Flugs spurtete unser Mann zu einem der Eintracht freundschaftlich verbundenen Frisör, setzte sich auf den Frisierstuhl, und der Meister ging an sein Werk, um die Haare vorschriftsmäßig zu stutzen. Doch kaum war er mit der Hälfte des Kopfes fertig, stellte er fest, dass nun Feierabend wäre und unser Freund solle doch morgen wiederkommen. Gesagt und getan, der Figaro verschwand und ließ unseren armen Fußballer und Soldaten in spe allein zurück. Diesem blieb nichts anderes übrig, als in dieser Aufmachung morgens zum Appell zu erscheinen. Wer an diesem Ereignis beteiligt war, und wie es ausging, sollen wir nicht verraten.

1980er

1986 Landesligameister

Nachdem sich die Mannschaft in der Landesliga stets erfolgreich behaupten konnte, errang die Eintracht unter Spielertrainer Holger Brück, einem Vorbild an Einsatz und Spielfreude, 1986 den Meistertitel in der Landesliga Nord und stieg erneut in die Hessenliga auf.

Doch auch dieses Mal reichte es für unsere Elf nicht zum Klassenerhalt. Viele knappe Niederlagen, Pech und manchmal auch zu geringe Erfahrung ließen die Gegner Überhand bekommen und die Spiele gewinnen, so dass im Spieljahr 1987 dem Abstieg in die Landesliga nicht zu entrinnen war.

Internationales Hallentunier

Doch eine Erneuerung trat 1987 ein: Das auch heute noch beliebte internationale Hallenturnier der Eintracht fand erstmals seine Austragung und nimmt noch immer einen bedeutenden Platz im Terminkalender der nordhessischen Fußballfans ein. Ein hochkarätiges Teilnehmerfeld u. a. mit den Bundesligisten Gladbach und Düsseldorf lockte die Fans in die Rundsporthalle, in welcher großartiger Hallenfußball gezeigt wurde.

Schon fast als traditionelles Ereignis bezeichnen die Fußballfreunde unserer Region das alljährliche um die Jahreswende stattfindende Fußballturnier, welches Mannschaften aus dem Ausland un der Umgegend zum fußballerischen Kräftemessen zusammenführt.

1987 startete die Eintracht das Turnier mit Beteiligung prominenter Mannschaften, und die Mönchengladbacher Borussia ging vor der Düsseldorfer Fortuna aus den Spielen als Sieger hervor.

1988 nahmen erstmals unsere Kopenhagener Freunde, seit diesem Turnier ständiger Gast dieser Veranstaltung, am Turnier teil und belegten hinter Sparta Prag und vor Mönchengladbach den zweiten Platz. Dass nicht nur das Fußballspielen, sondern auch ein sogenannter AprØs-Fußball immer stärkere Bedeutung bekam, zeigten die sangesfrohen und lustig turbulenten Treffen im Anschluss an die Spiele, an welche sich die Zuschauer sicher noch erinnern.

Doch stets wachsende Zuschauerresonanz ermunterte den Veranstalter zu weiteren Taten. 1989 tat sich eine Mannschaft aus unserer Region besonder hervor:

Hermannia Kassel konnte hinter dem 1. FC Nürnberg und Sparta Prag den dritten Platz belegen. Eine weitere Neuerung: Tyrkiyemspor aus Berlin brachte zahlreiche Anhänger an die Bauna, welche für die überbrodelnde Stimmung in der Halle und für unvergessliche Augenblicke für jeden Zuschauer sorgten.

Anläßlich des Turnieres 1990 bildeten die Baunataler Eintracht und der KSV Baunatal eine Turniergemeinschaft, welche die vier Folgeveranstaltungen in guter Zusammenarbeit erfolgreich durchführte. Im Januar 1990 belegte die Stadtauswahl Kopenhagen vor dem 1. FC Nürnberg und dem KSV Baunatal den ersten Platz.

Schon im Dezember 1990 erlebte man die Folgeveranstaltung, welche den Lokalmatador KSV Hessen Kassel in Front sah. Ihm folgten in den Platzierungen die Stadtauswahl Kopenhagen sowie der KSV Baunatal.

Der damalige Zweite dominierte die beiden Folgeturniere - Dezember 1991 und Januar 1992 - infolge seiner überragenden Technik und wegen eines Torhüters, der sich als Meister seines Faches im Feld und in seinem Gehäuse erwies und seiner Mannschaft zur spielerischen und taktischen Überlegenheit verhalt.

1993 begeisterte eine weitere Mannschaft die Zuschauer: die Hallenfüchse unserer Partnerstadt aus Spanien: Club Marabe San Sebastian. Mit für uns untypischem Schuwerk überzeugten sie und mussten sich letztlich nur den Kopenhagenern sowie ihrer Regelkenntnisse wegen - in Spanien gelten andere Hallenregeln - geschlagen geben.

Beim letzten Turnier waren die Kopenhagener wieder eine spielerische Ausnahme und sicherten sich unter starkem Beifall zum drittenmal den Turniersieg vor den Mannschaften aus KS Ruch Chorzow (Polen) und FC Boby Brünn (Tschechien).

Das Jahr 1988 bot nicht viele Neuigkeiten. Die erste Mannschaft festigt sich und errang in der Landesliga einen vierten Platz, die Reserve erreicht nach langer Durststrecke und einer scheinbar hoffnungslosen Plazierung in den untersten Regionen der Tabelle nach furioser Aufholjagd unter Spielertrainer K.-H. Dobler noch den drittletzten Tabellenplatz und musste sich unglücklicherweise mit dem Partner der JSG, dem TSV Besse, auseinandersetzen. Der knappe 2:1-Sieg ließ unsere Zweite weiterhin in der jetzigen Bezirksliga spielen, eine Notwendigkeit, will man jungen Spielern die Möglichkeit geben, langsam in die oberen Leistungsklassen im Seniorenbereich hineinzuwachsen.

Eine Besonderheit wies das Jahr 1988 auf: Die Jahreshauptversammlung der Fußballabteilung musste vertagt werden, da es nicht gelang, einen neuen Abteilungsleiter zu wählen. Sie wurde mit dem Ergebnis, dass sich Heinz Wagener erneut zum „Chef“ der Abteilung wählen ließ, am 20. 5. 1988 wiederholt.

Die erste Mannschaft übernimmt zur Saison 1988/89 K.-H. Dobler, die Reservemannschaft führte Jürgen Abel. Nachdem sich die hohen Erwartungen, welche an die Landesligaelf gestellt wurden, nicht erfüllten, stellt K.-H. Dobler sein Traineramt zur Verfügung, und er wurde von J. Abel abgelöst. Die „Zweite“ beendete die Saison mit einem Platz im Mittelfeld.

Das Jahr bzw. die Saison 1989/90 sollte für die Eintracht ein Jahr der Schicksalschläge werden. Nachdem bereits in der Vorserie der talentierte Thomas Bubenheim schwer verunglückte, schieden in kurzer Folge Trainer Wilfried Eckhardt nach einem Autounfall und Abteilungsleiter Heinz Wagener plötzlich aus dem Leben. Für die Abteilung in sportlicher und menschlicher Hinsicht ein herber Verlust.

Diese Schicksalsschläge erforderten eine Umstrukturierung in der Vereins- und Mannschaftsführung. K.-H. Löber übernahm die Position des Abteilungsleiters, J. Abel das Traineramt für die 1., Berthold Gertenbach das Amt des Spielertrainers der 2. Mannschaft.

Sportlich erreichte die Abteilung nicht alle gesteckten Ziele. So erwarteten die Eintracht-Anhänger von der Landesligamannschaft eigentlich mehr als einen 7. Tabellenplatz, der vielleicht nach der Vielzahl von Negativereignissen heute in einem besseren Licht steht, als man es damals vor dem Hintergrund der Tagesereignisse sehen konnte.

1990er

Die Saison 1990/91 bzw. deren Vorbereitung bestimmte die enge Finanzdecke, so dass die Abgänge der Spieler Bönisch, Placzek und Jäger nicht durch spektakuläre Neuzugänge ausgeglichen werden konnten. Die Trainer Abel und Gertenbach gingen aus diesem Grund lediglich mit verhaltenem Optimismus in die Serie. Dass sie recht behalten sollten, zeigten die Halbzeittabellen, welche beide Seniorenmannschaften im Mittelfeld sahen. Im weiteren Verlauf der Saison bezog die Erste eine Vielzahl von Nackenschlägen und geriet in arge Abstiegsgefahr.

Für die Landesligaelf spitzte sich die Situation zu, denn die „Elf“ befand sich 10 Spieltage vor Saisonende auf einem Abstiegsplatz. Doch wie lautete der Tenor der Baunataler Fußballinformation? Ein „Ende gut - alles gut“ beschrieb den Saisonausgang.

Obwohl der HFV die angestrebte Spielgemeinschaft ablehnte und damit die beiden Vereine dazu zwang, weiterhin eigene Wege zu gehen, sicherte sich die erste Mannschaft durch eine Energieleistung den Klassenerhalt. Hierzu trug der Schachzug, Bönisch zu reaktivieren, in erheblichen Maße bei. Die Reserve schloss die Saison mit einem Platz im oberen Mittelfeld ab.

Mit einer nahezu unveränderten Besetzung, Ghaboulidasthi, Ley und Bettenhausen verliessen den Verein, Alter, Staudt und Rückkehrer Frank Weber vervollständigten neben talentierten Jugendspielern den Kader, stellte sich die Eintracht der neuen Saison. Das Motto für die Landesligamannschaft, vom Trainer Jürgen Abel formuliert, lautete: "Vorderer Mittelfeldplatz und keine Abstiegssorgen wie in der letzten Serie!" Doch die Gefahren konnten nicht vertrieben werden, und beide Mannschaften kamen schlecht aus den Startblöcken. Die Reserve verpatzte den Aufgalopp derart, dass der Trainer verärgert über die Einstellung der Spieler seinen Posten "schmiss". Beide Teams fanden sich zur Halbzeit jeweils auf dem fünftletzten Tabellenplatz wieder, und alle Beteiligten waren sich darüber einig, dass das Absteigsgespenst die Eintracht wieder einmal gut leiden konnte. Erstmalig seit langer Zeit wählte auch der Abteilungsvorstand den Weg, die Rettung mittels eines Trainerwechsels anzustreben. Für den verdienstvollen Jürgen Abel übernahm Billy Donougher, vom TSV Oberzwehren zur Eintracht gewechselt, das Traineramt.

Gleichzeitig forderte "Opfer" D. Krug von der Mannschaft, es Alfred, dem Vierbeiner, von dem er zur Erhöhung der Tanzaktivitäten leicht in den Allerwertesten gezwickt wurde, nachzumachen und energischer bzw. zielstrebiger zu agieren, um den drohenden Abstieg aus eigener Kraft sportlich überzeugend zu vermeiden. Wie es nachfolgend angeführte Schlagzeilen der Info berichten, scheint das Zusammenwirken beider Kräfte von Erfolg gekrönt gewesen zu sein:

  • Erste Mannschaft der Eintracht dem Abstieg entronnen!

  • Reserve zum Abschluss auf Platz 8!

  • B-Jugend der JSG Bezirksmeister!

Anlässlich der Jahreshauptversammlung im März 1992, die keine personellen Veränderungen erbrachte, stellte Abteilungsleiter K.-H. Löber angesichts einer Teilnahme von nur 36 Mitgliedern die Überlebensfrage. „Immerhin geht es seit Jahren jeweils ums nackte Überleben unserer Abteilung, da alljährlich die Problematik der Mitarbeitergewinnung sich verstärkt.“ Da diese Situation sich nicht wesentlich verbesserte, sei angesichts der erzielten Erfolge und unseres Jubiläums an alle der Appell gerichtet, sich selbst hinsichtlich der eigenen Möglichkeiten, die Vereinsarbeit zu unterstützen, intensiv zu beleuchten.

Für die Saison 1992/93 peilte die Abteilung unter B. Donougher einen einstelligen Tabellenplatz an, denn schon wieder wollte mit dem Abstieg keiner etwas zu tun haben. Die Reserve strebte einen Platz im vorderen Mittelfeld an. Als besonders erfreulich blieb der Sachverhalt, dass erstmals seit längerem wieder eine größere Anzahl von Jugendlichen, die aus Altersgründen in den Seniorenbereich wechseln mussten, in die zweite Seniorenmannschaft integriert werden konnten.

Beide Mannschaften etablierten sich im vorderen Tabellendrittel, und die „Erste“ nahm erstmals seit langer Zeit wieder den ersten Spitzenplatz der Landesligatabelle ein. Im November 1992 errang die Elf einen schönen Erfolg, als sie durch einen 1:0-Erfolg über den FSC Lohfelden den Kreispokaltitel gewinnen konnte.

Ein 6. Platz der Landesliga-, ein dritter Platz der Bezirksligaelf (nur knapp wurde die Teilnahme an den Relegationsspielen zum Aufstieg in die Bezirksoberliga verpasst); der Aufschwung in Großenritte wurde sichtbar.

Unvergesslich bleibt wohl allen Schlachtenbummlern die Busfahrt mit der Mannschaft nach Flieden, als man, gerade in Guxhagen die Autobahn errechend, ein Poltern und Knallen hörte. Rufe von hinten aus dem Bus forderten den Fahrer zum Halten auf, denn was lag auf der Autobahn verstreut herum? Bierkästen, belegte Brötchen und Ahle Wurscht. Nun ja, was tat man; alles wurde wieder eingesammelt bzw. die Scherben wurden zusammengesucht, bevor die Fahrt weiterging. Ob die Mannschaft an diesem Tag besonders gut spielte und das Spiel gewann, weil selten alle Schlachtenbummler mit solch trockenen Kehlen ans Ziel gelangten?

Die Saisonplanung 1993/94 - die Neuverpflichtungen von Kaluzny, Böttcher, Bierschenk, Steinhaus, Schramowski, Schubert und Wagner sollten für einen zweiten Tabellenplatz garantieren, standen ganz im Zeichen des angestrebten Aufstiegs in die Oberliga Hessen.

Zum Saisonende, alles war zum Feiern bereit, wollte trotz des 4:1-Erfolges über Hünfeld keine große Freude aufkommen, da der direkte Konkurrent Petersberg durch einen 2:1-Sieg über den FSV Kassel mit unserer Elf punktemäßig gleichzog und damit das Entscheidungsspiel um den freien Oberligaplatz erzwang.

Vorgemacht hatte es die Eintracht-Reservemannschaft, mit zwei Punkten vor Schauenburg führend, erreichte die Mannschaft mit einem 1:1-Unentschieden gegen Spangenberg im letzten Serienspiel auf der Langenbergkampfbahn den Aufstieg in die Bezirksoberliga.

Nachdem im Jubiläumsjahr der Aufstieg nicht gelang, da das Entscheidungsspiel gegen Petersberg auf neutralen Platz in Melsungen mit 3:1 verloren wurde, hieß es, sich in der Landesliga als dienstältester Verein zu stabilisieren. Dieses Vorhaben dauerte aber nur 3 Jahre an und es folgte der Abstieg - trotz aller Kraftanstrengungen - in die Bezirksoberliga.

Im ersten Spieljahr war man guter Hoffnung, scheiterte aber in der Relegation. Nach einer durchwachsenen Spielserie im zweiten Jahr peilt die Eintracht in der Spielserie 1999/2000 unter Trainer „Beppo“ Hofeditz den Aufstieg zur Landesliga an.

Einen erheblichen Rückschlag musste die Eintracht-Reserve in der vergangenen Spielserie hinnehmen. Nach jahrelangem erfolgreichen Kampf gegen den Abstieg aus der Bezirksklasse hat es nun die Mannschaft erwischt, die in der Kreisklasse ihren Erfolg suchen wird.

Insgesamt kann die Fußballabteilung vom Jugend- bis in den Seniorenbereich mit dem, was sich in der Vergangenheit bei der „Eintracht“ abgespielt hat, mehr als zufrieden sein, da die Interessenlage sich bei den großen Sportangeboten gegenüber der Vergangenheit etwas verschoben hat.

Dennoch wird die „Eintracht“ mit ihren Möglichkeiten alles erdenkliche versuchen, den Fußballsport - insbesondere der Jugendarbeit - gerecht zu werden.

Personell gab es einen Wechsel in der Abteilungsspitze. Hatte vor fünf Jahren H.-W. Kasprowicz die Abteilungsleitung von K.-H. Löber übernommen, führt im Jubiläumsjahr wieder K.-H. Löber die Baunataler „Eintracht“ in die „Zukunft“.

Große Anforderungen wurden in diesem Jahr an die Fußballabteilung gestellt. Erforderten die Feierlichkeiten zum 80-jährigen Jubiläum schon einen großen Einsatz, so wurde beim Hessentag der Abteilung alles abgefordert. Nahezu 200 Mitglieder waren während dieser Wochen im Einsatz, was Mut machte, was die Zukunft der Eintracht angeht.

Die Jugendmannschaften der Eintracht qualifizierten sich am Ende der Spielserie 1999 mit Erfolg in die Bezirksleistungsklassen, so dass die Anstrengungen der Jugendleitung belohnt wurden.

Am Ende der Spielserie 1999/2000 konnte die 1. Mannschaft das Saisonziel „Aufstieg“ nicht verwirklichen und belegte den 5. Tabellenplatz, während die Reserve über die Relegationsrunde den Aufstieg in die Bezirksliga schaffte.

2000er

Nach fast einjähriger Generalüberholung der Langenbergkampfbahn konnte am 21. Juli 2000 die Wiedereinweihung gefeiert werden. Bürgermeister Heinz Grenacher gab die Langenbergkampfbahn wieder frei und erster Höhepunkt auf dem neuen „Grün“ war der Bindschus-Cup mit vier teilnehmenden Mannschaften.

Am Ende der Spielserie 2000/2001 stand ein zweiter Tabellenplatz der Eintracht mit etwas Wehmut im Gesicht. Titelträger wurde der KSV Hessen Kassel, mit dem sich die

Eintracht in dieser Spielserie spannende und vor allem bei großer Zuschauerkulisse, packende Duelle lieferte. Gern erinnert man sich an den 5:1-Heimsieg vor über 2.500 Zuschauern auf der Langenbergkampfbahn.

So wurde nach vierjähriger Landesliga-Abstinenz über die Relegation der Aufstieg in Hessens zweithöchste Amateurspielklasse erreicht.

Für unsere Jugendabteilung stand der 1. Nordhessen-Cup an, der in Zusammenarbeit mit dem Euro-Sportring mit ca. 40 teilnehmenden Mannschaften eine große Herausforderung war.

Mit einem 7:0-Sieg gegen den BC Sport nahm die C-Jugend der Eintracht die erste Hürde und erreichte den Aufstieg in die Bezirksoberliga.

Nach einjährigem Intermezzo unserer 1. Mannschaft in der Landesliga im Spieljahr 2001/2002 musste sie den Gang in die Bezirksoberliga wieder antreten. Von der, vor ziemlich genau einem Jahr, herrschenden Aufstiegseuphorie war nichts mehr übrig geblieben.

Die Eintracht-Reserve belegte in dieser Spielsaison einen beachtlichen Platz im oberen Tabellendrittel, trotzdem war Trainer Wolfgang Giesler auf Grund der Personalsituation nicht immer zu beneiden.

Freude herrschte im Jugendlager, da die A-Jugend die Meisterschaft errang und in die Bezirksoberliga aufstieg.

Nach der erfolgreichen Durchführung des ersten Nordhessen-Cups waren wieder alle Augen auf 40 Mannschaften, überwiegend aus den Niederlanden, gerichtet.

Ein besonderer Höhepunkt am Ende dieser Spielserie war der Possmann-Cup, der sportlich und gesellschaftlich ein Leckerbissen für alle Beteiligten darstellte.

2003 Bezirksoberligameister

Im Spieljahr 2002/03 übernahm Manfred Katluhn das Traineramt, welches „Beppo“ Hofeditz fünf Jahre inne hatte.. Die Mannschaft zählte auf Grund ihrer Personal- und Spielstärke zum Favoritenkreis und erreichte schon frühzeitig, vor Beendigung der Spielserie, den Aufstieg zur Landesliga Nord und die Meisterschaft. Eine große Triumphfahrt nach dem letzten Spiel in Rengershausen, mit Traktor und Anhänger zur Langenbergkampfbahn, rundete die Feierlichkeiten ab.

Einen weiteren Meistertitel und damit verbunden den Aufstieg zur Bezirksoberliga erreichte die B-Jugend mit ihrem, in Doppelfunktion fungierenden, Trainer und Jugendleiter Reinhold Schaake.

Mit viel Euphorie und Zuversicht startete die Eintracht in die Landesliga-Spielserie 2003/04. Bald stellte sich heraus, dass die Anforderungen hoch angesiedelt sind und so konnte sich die Mannschaft erst im Schlussdrittel an die raue Luft dieser Spielklasse gewöhnen. Die Mannschaft eilte von Erfolg zu Erfolg und wurde dadurch mit einem Relegationsplatz belohnt. Eine erfolgreich gespielte Relegationsrunde sorgte erfreulicherweise für den Verbleib in der Landesliga Nord.

Die Eintracht-Reserve spielte lange Zeit in der Spitze mit, hatte immer wieder den Aufstieg vor Augen, musste sich am Ende aber mit dem 4. Tabellenplatz begnügen.

Einen großartigen Erfolg verbuchte die C-Jugendmannschaft unter Trainer Axel Annemüller mit der Meisterschaft und Aufstieg in Hessens höchste Spielklasse, in die C-Junioren-Oberliga, während alle anderen Jugendmannschaften in der Bezirksoberliga spielen.

In der folgenden Spielzeit spielte die Erste Mannschaft erneut um den Klassenverbleib in der Landesliga. In diesem Jahr wurde der Kampf nicht belohnt und der GSV stieg in die Gruppenliga (vormals: Bezirksoberliga) ab.

2007 Aufstieg in die Landesliga und Meister in der Kreisliga A

Der erneute Aufstieg in die Landeliga gelang der Ersten Mannschaft in der Saison 2006/2007 unter der Leitung von Trainer Gerhard Reinbold. In der darauffolgenden Saison konnte auch die Zweite Mannschaft einen Aufstieg feiern. Als Meister der Kreisliga A stieg unsere Reserve in die Kreisoberliga (vormals: Bezirksliga) auf.

Abermals spielte die Erste Mannschaft um den Ligaverbleib in der Landesliga (folgend: Verbandsliga) Nach einem 16. Platz in der Spielzeit 2007/2008 stieg das Team in der Saison 2008/2009 als Tabellen-18. in die Gruppenliga ab.

2010er

In der Saison 2011/2012 übernahm Manfred Katluhn, der zwischenzeitlich sehr erfolgreich im Jugendbereich trainiert hatte, erneut das Traineramt der Ersten Mannschaft vom bisherigen Spielertrainer Christian Siegert. Mit einer verjüngten Mannschaft, die mit vielen Spielern aus der eigenen Jugend gespickt war, konnte die Eintracht wieder um die Meisterschaft in der Gruppenliga mitspielen. Mit drei dritten Plätze in den Saisons 2011/2012, 2012/2013 und 2014/2015 sowie mit einem zweiten Platz in der Saison 2013/2014 verpasste die Eintracht den Aufstieg jeweils knapp.

Achtelfinale im Hessenpokal

In der Spielzeit 2013/2014 konnte sich der GSV über die Fair Play Wertung für das Achtelfinale des Fußball-Hessenpokals qualifizieren. Nach spannendem Kampf schied unsere Eintracht jedoch mit einer 3:6 (2:2, 1:1) -Niederlage nach Elfmeterschießen beim FC Hanau 93 aus dem Wettbewerb aus.

Die Eintracht Reserve konnte sich in der Abstiegsrelegation der Saison 2013/2014 nicht durchsetzen und musste den Gang in die Kreisliga A antreten.

Die B-Jugend schaffte in der Saison 2014/2015 als Meister den Aufstieg in die Gruppenliga.

Im Jahr 2015 wurde der bisherige Rasentrainingsplatz durch einen Kunstrasenplatz ersetzt. Dieser bietet unserer Eintracht, insbesondere in den Wintermonaten, optimale Trainingsbedingungen.

2016 Gruppenligameister und Meister in Kreisliga A

In der Saison 2015/2016 konnten die Herrenmannschaften einen „Doppelaufstieg“ feiern. Die Erste Mannschaft stieg als Meister der Gruppenliga in die Verbandsliga Hessen Nord auf. Die Zweite Mannschaft schaffte als Meister der Kreisliga A den Sprung in die Kreisoberliga Kassel.

In der darauffolgenden Spielzeit 2016/2017 spielten beide Seniorenmannschaften um den Klassenerhalt in ihren jeweiligen Spielklassen. Am Saisonende wurde dieser von unseren Seniorenmannschaften knapp verpasst und beide Mannschaften stiegen ab.

2018 Gruppenligameister

Zur Spielserie 2017/2018 übernahm Thomas Kraus den Trainerposten der Ersten Mannschaft von Manfred Katluhn. Als (Mit-)Favorit startete die Erste Mannschaft in die Saison und konnte den direkten Wiederaufstieg in die Verbandsliga Hessen Nord realisieren.

Die Gegenwart

Im Jahr 2018 wurde das neue Funktionsgebäude auf der Sportanlage fertiggestellt und dem GSV durch die Stadt Baunatal übergeben. Das neue Gebäude beinhaltet sechs Umkleideräume mit drei Duschräumen, zwei Sanitäranlagen, zwei Schiedsrichterräume mit der Ausstattung für die digitalen Spielberichte und drei Lagerräume für Trainingsutensilien.

In der Saison 2018/2019 tritt die 1. Mannschaft der Baunataler Eintracht in der Verbandsliga Hessen Nord an. Die Eintracht Reserve spielt in der Kreisliga A. Von der A- Jugend bis zur G- Jugend nimmt der GSV am Spielbetrieb teil. Während die A- Jugend in der Kreisliga Kassel antritt, sind die B-Jugend, C-Jugend und D-Jugend in der Gruppenliga aktiv. Insgesamt stellt die Großenritter Eintracht auch dieses Jahr wieder 15 Mannschaften für den Spielbetrieb.

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